Die Reise nach Tokio› ist der bedeutendste Film des japanischen Regisseurs Yasujirô Ozu. Er erzählt eine einfache Geschichte mit stilistisch damals neuartigen Mitteln. Shukichi und seine Frau Tomi reisen vom Land nach Tokio, um ihre Kinder und Enkel zu besuchen. Sohn Koichi ist Arzt, Tochter Shige betreibt einen Schönheitssalon, und beide haben keine Zeit für die alten Eltern. Einzig die jüngere Tochter Noriko nimmt sie für kurze Zeit bei sich auf. Dann schiebt Koichi die Eltern in ein Seebad ab, wo es ihnen aber nicht gefällt. Desillusioniert reisen sie nach Hause. Auf der Rückfahrt erkrankt Tomi, und kaum zu Hause, stirbt sie. Zur Beerdigung reisen zwar alle Kinder aufs Land, kehren aber baldmöglichst wieder zurück nach Tokio. Ozu hat sozial brisante Themen der 1950er-Jahre wie Landflucht oder Generationenkonflikt in melodramatischen Bildern dargestellt, die aber auch heute noch berühren.