Natsuki Ikezawa wurde 1945 auf der Insel Hokkaido geboren und zählt heute zu den bekanntesten Autoren Japans. Sein Oeuvre umfasst mehrere Romane, Lyrik und Kurzgeschichten und wird in viele Sprachen übersetzt.
Ikezawa ist ein engagierter Schriftsteller in der Tradition eines Ôe Kenzaburô, der mit Gabriel García Márquez verglichen wird. Während dieser unverwechselbare und originelle Autor in manchen Erzählwerken, etwa dem grossartigen Roman «Aufstieg und Fall des Macias Guili», mit surrealistischen Handlungselementen nicht geizt, hält er sich in seinem neuen Roman «Schwere Blumen» in dieser Hinsicht eher zurück. Dennoch werden auch hier die Grenzen des Alltäglichen ständig durchbrochen. Die Hauptpersonen sind junge Menschen auf der Suche, ständig unterwegs zwischen Ländern und Kulturen, zwischen Rationalismus und spirituellen Welten. Tetsurô, ein begabter junger Maler aus Japan, reist viel für seine Kunst. Als ihm in Bali wegen Drogenbesitz die Todesstrafe droht, reist seine Schwester aus Paris in das für sie exotische Indonesien, um dem Bruder beizustehen. Ein spannender Kriminalfall zwischen Ost und West und eine Reflexion über die Liebe und Solidarität zwischen Geschwistern.