Seit mehr als zwanzig Jahren reist der in Tokio geborene Fotograf und Reporter Kyoichi Tsuzuki (*1956) durch Japan und hält die verborgenen Seiten des Landes fest. Er blickt mit seiner Kamera hinter die Kulissen einer verschlossenen Gesellschaft und erforscht das private, manchmal bizarre Leben der Menschen. Er zeigt dem Betrachter nicht die glamourösen, glitzerndenen Bilder eines Hightech-Japans, sondern erzählt vielmehr unerwartet persönliche Geschichten, die Verletzlichkeiten und Sehnsüchte erahnen lassen.
In den 1990er Jahren wurde Tsuzuki auch ausserhalb Japans bekannt. In der gegenwärtigen Ausstellung werden ausgewählte Fotografien aus früheren Werkreihen gezeigt. Diese bilden meist schräge Seiten des Alltags ab, populärkulturelle Phänomene wie Karaoke oder die sogenannten ‹love hotels›. Seine Sujets treffen den Nerv der Zeit.
‹A harmonious life doesn’t have energy, so that sort of imbalance encourages me.›
Kyoichi Tsuzuki