Das Projekt besteht aus zwei eigenständigen, unterschiedlichen Produktionen, die in Form eines theatralen Symposiums einander gegenübergestellt werden. Die Inszenierung der freien Schweizer Theatergruppe CapriConnection und des unabhängigen chinesischen Living Dance Studio drehen sich um Krankheit und Heilung. Beide Gruppen messen den Puls ihrer Zeit und begeben sich in ihren jeweiligen kulturellen und künstlerischen Kontexten auf die Suche nach verschiedenen Heilsversprechen. So reisen CapriConnection vom schweizerischen Emmental ins chinesische Quingdao, treffen auf Naturheiler und Meister des ch'ikung und stossen an Grenzen, die sich jeglicher Beschreibung entziehen. Wo die Schauspieler mit Worten nicht mehr weiterkommen, treten die beiden elektronischen Musiker Yan Jun (Peking) und Niki Neecke (Basel) in Aktion, um das Publikum einzufangen. Das Living Dance Studio konfrontiert uns mit dem „krankenden" Geist unser heutigen Gesellschaft. Die Angst davor und der Wunsch ihr zu entkommen sind, laut Regisseur Wu Wenguang, im Heute zu einem wiederkehrenden Motiv geworden. Neben einer Installation der chinesischen Choreographin und Tänzerin Jin Xing und er Projektion von Wang Hongjuns Dokumentarfilm „The 100 Patients of Dr. Jia" zur Realität in einer chinesischen Arztpraxis, treten in „Treatment" verschiedene „Patienten" auf, die allesamt vom Phantomschmerz der heutigen Gesellschaft betroffen sind.