Der Begriff der Multilingualen Typografie bezeichnet eine neue Kategorie innerhalb der Typografie, die durch zunehmende Interkulturalität zwischen östlichen und westlichen Kulturen notwendig wurde. Als Teilbereich der Typografie untersucht sie insbesondere die integrative Darstellung von Informationen mit Zeichensätzen aus unterschiedlichen Sprach- und Schriftsystemen.
Schriftzüge aus asiatischen, lateinischen und arabischen Schriftfamilien treten infolge der Globalisierungsprozesse immer öfter zusammen auf und bestimmen fortschreitend die Grundlagen der schriftlichen Kommunikation. Damit bei der Gestaltung der „fremden Zeichen" die Qualität der eigenen Typografie beibehalten werden kann, müssen Typographen künftig die Zeichen ihrer Sprache mit anderen typografischen Kulturen verbinden können. Diese Praxis erfordert ein spezielles Wissen und eine Sensibilität für das Nebeneinander mehrerer Kulturen. Die Koexistenz der Zeichen westlicher und östlicher Kulturen ist eine wesentliche Basis der Kommunikation. Für CULTURESCAPES haben Designer aus China und der Schweiz Fotografien Basler Orte graphisch mit chinesischen Schriftzügen versehen. Eine bewusste Verfremdung, die das Vertraute sichtbar macht, indem sie das Gewohnte aus der Nähe in die Ferne rückt.
Teilnehmer China: 10 Designer (Leitung: Li Degeng, Beijing), die Klasse Szenografie (Prof. Song Xiewei) der Central Academy of Fine Arts, sowie die Klasse Visuelle Kommunikation (Prof. Lin Cunzhen) Schweiz: eine Forschungsgruppe des Instituts für Designforschung Design2context und Studenten des MAS Typografie der ZHdK