Hallgrímur Helgason (*1959) gilt seit seinem Roman ‹101 Reykjavík› (Klett-Cotta, 2002) als Kultautor. Er ist aber auch Comic-Zeichner für eine isländische Zeitung und international erfolgreicher bildender Künstler und war überdies früher Stand-Up-Comedian. In seinem aktuellen Roman ‹Seekrank in München› (Klett-Cotta, 2015) verschlägt es seine Hauptfigur von der idyllischen Insel mitten in den Kalten Krieg: Er kommt zum Studium nach München und wacht nun jeden Morgen mit der Sorge auf, dass der dritte Weltkrieg bereits begonnen hat. Der Held kann kein Wort Deutsch, kennt kein Bier und weiss einzig, was er werden möchte: Künstler. Doch dann stellt sich heraus, dass er eine überaus seltsame Gabe hat, die ihn nicht gerade appetitlich macht. «Die Figuren, die Helgason sich ausdenkt, sind eine rare Pracht. Seiner krachend absurden Phantasie verfällt man sofort.»