Island übt auf die Vorstellungskraft der Aussenwelt seit je eine eigentümliche Faszination aus. Die Ringvorlesung an der Universität Basel setzt sich zum Ziel, aus der Perspektive einer Reihe unterschiedlicher Fachdisziplinen Island als einen sowohl historisch wie aktuell gleichermassen interessanten Raum zu diskutieren. In einer Abfolge von 13 Vorträgen von Vertreter_innen so unterschiedlicher Fachgebiete wie der Geologie, Geografie, Energiewissenschaft, Urbanistik, Tourismus, Architektur, Philosophie, Literaturwissenschaft, Kunstwissenschaft, Fotografie, Literatur u.a. wird das Thema <Raum>/<Topographie> im interdisziplinären Diskurs an verschiedenartigen Fallbeispielen analysiert. Der historischen Dimension der isländischen Kulturgeschichte, begonnen bei der altnordischen Mythologie bis hin zur gegenwärtigen Kunstszene, wird in den Vorträgen ebenso Beachtung geschenkt wie sozialen, wirtschaftlichen, demografischen Entwicklungen der letzten Jahre und Jahrzehnte. Konkrete Punkte, die in den Vorträgen unter anderem besprochen werden, sind etwa ökokritische und geopoetische Ansätze in der Erforschung der isländischen Kulturgeschichte, die Darstellung von Schauplätzen aus der mittelalterlichen Sagaliteratur mit Mitteln der Malerei und der Fotografie und das Verhältnis von Urbanistik, Energieformen und neuen Medien. Als besonderes Merkmal dürfen die Auftritte von zwei namhaften isländischen Autoren, die sich in ihren Werken zentral mit Fragen von Intermedialität und Umweltengagement befassen, sowie eines bekannten Kulturredaktors und Fotografen bezeichnet werden. Insgesamt beabsichtigt die Ringvorlesung somit auch eine Überwindung der traditionellen Trennung in den Zugängen zwischen Kultur- und Naturwissenschaften und versucht eine neue, disziplinäre Grenzen überschreitende Betrachtung auf das Phänomen Raum, Landschaft, Natur zu eröffnen.