Mittlerweile flimmern in jeder Vorabendserie
lesbische
und schwule Pärchen knutschend über die
Bildschirme, die ewige Liebe lässt man seit einigen
Jahren
registrieren, Zürich zieht mit Berlin gleich und
wählt eine lesbische
Stadtpräsidentin - kurzum, Homosexualität
ist hierzulande keine Randerscheinung mehr.
Wozu brauchen wir also in der Schweiz noch eine lesbisch-
schwule Szene? Wozu brauchte es sie vor 25 Jahren?
Was will sie heute noch erreichen und was repräsentiert
sie überhaupt? Hat sie einen politischen, gesellschaftlichen
Anspruch oder geht es nur um die Bündelung
kommerzieller Interessen? Welche Bedeutung hat die
Szene dagegen in Ländern, in denen Homosexualität
nach wie vor tabuisiert wird?
Es diskutieren Vertreterinnen und Vertreter der
Schweizer Community: u. a. Betty Manz, die das lesbisch-
schwule Kulturleben seit Jahrzehnten prägt, sowie
Eveline Nay, die sich aus wissenschaftlicher Perspektive
mit der Gender- und Queer-Theory beschäftigt. Der
aserbaidschanische Buchautor Alekper Aliyev, der mit
einer schwulen Liebesgeschichte in seinem Heimatland
derzeit Kontroversen auslöst, ergänzt die Diskussion
um die Perspektive einer anderen gesellschaftlichen
Realität.
Als Einstieg in die Thematik zeigen wir Ausschnitte
aus dem Film «Zwätschgengrill». Gedreht im Jahr 1984,
fängt er Impressionen aus der damaligen Berner Szene
ein. Heute, ein Vierteljahrhundert später, könnten die
Unterschiede kaum deutlicher sein.
Eintritt: CH F 10.-, vergünstigt CH F 5.- (Studierende,
Kulturlegi, Festivalabo, Mitfrauen von LOS und Mitglieder
von Pink Cross mit entsprechendem Nachweis).
Zum Abschluss wird ein kleiner Apéro offeriert.