Der Gesang der russisch-orthodoxen Kirche ist ein ergreifendes Mysterium. Über mehrere Jahrhunderte wurde er als asketische Gebetsform in russischen Klöstern nur mündlich tradiert. Der Moskauer Patriarchenchor hat den Anspruch, den altrussischen Gesang möglichst originalgetreu erlebbar zu machen. Anatoli Grindenko, der den Chor seit über zwanzig Jahren leitet, ist ein Pionier der historischen Aufführungspraxis in Russland. Der 1983 mit Ordensseminaristen gegründete Chor besteht heute aus dreizehn professionellen Sängern und stimmt auch jüngere Werke von Dmitri Bortnjanski oder Sergei Rachmaninov an.
Programm:
Werke anonymer Autoren, nach altrussischer Neumenschrift:
‹Gott mit uns›, 16. Jh.
‹Lobe den Herren, meine Seele› (Psalm 103/104), Eingangspsalm der Vesper, 16. Jh.
‹Der Du Dich mit Licht umkleidest wie mit einem Gewand›, Aposticha-Stichire aus der Vesper am Karfreitag, 16. Jh.
‹Ihr Schall durchtönt die ganze Erde› (Psalm 19), Gesang des Kommunionverses, 16. Jh.
‹Die wir die Cherubim im Mysterium abbilden›, Cherubikon, 16. Jh.
Werke anonymer Autoren, polyphone Singweise:
‹Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen›, (Psalm 1), 17. Jh.
‹Christus ist auferstanden von den Toten›, Ostertroparion, 16. Jh.
‹Die Gabe des Friedens›, Anaphore (Hochgebet), 17. Jh.
‹Es ist wahrlich gut, Dich anzubeten›, Hymne an unsere liebe Frau, 17. Jh.
Moderne Komponisten:
Sergei Rachmaninov (1873-1943): aus Vesper, op. 37, ‹Lobe den Heeren, meine Seele› (Psalm 103/104), ‹Herr, nun lässt Du Deinen Diener›
Mikhail Popov-Platonov: ‹Aller Traurigen Freude›
Pavel Chesnokov (1877-1944): ‹Der Engel rief der Gnadenerfüllten zu›
Sergei Rachmaninov: aus ‹Liturgie des Heiligen Johannes Chrysostomos, op. 31› ‹Dir singen wir, Dich preisen wir›
Dmitri Bortnjanski (1751-1825.): ‹Te Deum Laudamus›
ADEM: CHF 35.- / 25.-
Offene Kirche Elisabethen: CHF 35.- / 25.-