‹Rossiya 88› ist der Name einer Moskauer Skinhead-Band. Das Leben der Bandmitglieder zwischen Nazi-Rock-Musik, militärischem Training bis hin zu fremdenfeindlichen Übergriffen wird aus der Perspektive von Abraham, einem Mitglied der Band, aufgezeigt. Die grossteils mit der Handkamera im Doku-Stil gedrehte fiktive Handlung mischt sich mit tatsächlich dokumentarischen Szenen, die eine tiefsitzende Xenophobie in Teilen der russischen Bevölkerung zeigen. Als sich die Schwester des Anführers in einen Migranten verliebt, führen die verqueren Vorstellungen von Ehre und Moral zur Tragödie. Der Film wurde von höchster Stelle attackiert, und einige Kremlmitglieder versuchten, ihn verbieten zu lassen. Dennoch wurde er in Russland auf Festivals und in Kinos, wenn auch unter teilweise heftigen Protesten rechtsradikaler Gruppen, gezeigt.
Pavel Bardin (*1975), RU 2009, 104’, OV/d, DVD
CHF 13.- / 8.-