In der Ausstellung im Kunsthaus Baselland präsentiert Gal Weinstein seine neueste Werkserie ‹Firetyres› (2010/2011). Das Motiv von brennenden Autoreifen ist ein universeller Code, welchen wir mit gesellschaftspolitischen Unruhen, Revolution oder auch mit diversen, meist heidnischen Bräuchen in Verbindung bringen. ‹Autoreifen sind billiges Brennmaterial›, erklärt der Künstler und schildert damit auch gleich, warum dieses Material weltweit zur Anwendung kommt, wenn es darum geht, schlichtweg ein Feuer aus Spass zu machen oder - und so erleben wir es vermehrt - das Feuer als Symbol für Umwälzungen angefacht wird. Weinstein wählt das Motiv und setzt es in Skulpturen um. Gal Weinstein trifft die Auswahl seiner Motive nicht zuletzt vor einem politischen Hintergrund. Der direkte Zugang der Werke zum Betrachter erleichtert Diskussionen; die evidente Bildhaftigkeit fungiert wie eine Brücke, die zwischen schwer Auszusprechendem vermittelt. Sharon Yaʼari ist für seine grossen inszenierten Fotografien israelischer Landschaften bekannt. Im Gegensatz zu vielen Bildern dieser Ausstellung, die in einem spezifisch israelischen Kontext stehen, fehlen in Yaʼaris Fotografien die zuordnenden Informationen und beschränken sich auf vermeintlich unscheinbare Schauplätze. Auf touristisch unberührten Wegen untersucht er an archäologischen Plätzen die unzähligen historischen Schichten, die kleinsten Versuche archäologischer Rekonstruktion.
Sharon Yaʼari beschreibt seine Werke selbst nicht als kulturelles visuelles Medium, aus welchem gesellschaftliche, anthropologische oder politische Einstellungen ersichtlich sind, sondern als Bildsprache mit persönlichen Absichten und einer formalen Material-Qualität an der Schwelle zum historischen Bewusstsein.