Alternatives Lebensmodell oder unrealistische Utopie? Zu Beginn der zionistischen Bewegung in Israel wollte man im Rahmen der Kollektivfarmen eine zukunftsweisende Idealgesellschaft schaffen, die allen als Vorbild dienen sollte. In den 1920er und -30er Jahren wurden in den israelischen Kibbutzim Zehntausende von Kindern geboren, die als so genannte „Children of the Sun" in diesem Modellversuch jenseits der herkömmlichen traditionellen Familienstrukturen aufwuchsen.
Dazu gehörte jedoch auch, dass man die Kinder spätestens im Schulalter von ihren Eltern trennte, schliesslich sollte die Kommune die Erziehung übernehmen. Von diesen Erfahrungen und Erinnerungen erzählen heute die damaligen „Sonnenkinder" - man hört sie jedoch nur aus dem Off die Bilder kommentieren. Der Film setzt sich visuell rein aus Archivmaterial zusammen, stumme Privataufnahmen, die im Nachhinein teilweise mit Ton unterlegt wurden. Die faszinierende Collage verarbeitet neben den Homevideos auch alte Kinderlieder sowie Interviews mit den damaligen Bewohnern und lässt so das kollektive Kibbutzexperiment vor dem geistigen Auge des Zuschauers wieder aufleben. Offenbart werden nach so vielen Jahren immer noch die Verletzungen, aber auch Hoffnungen, die das Projekt in sich barg. Erst im Abspann enthüllt Regisseur Ran Tal, der selber 1963 im Kibbutz Beit Hashita, im Norden Israels, geboren wurde, die heutigen Gesichter seiner Protagonisten