Warum und wie Gesellschaften sich erinnern, ist das Grundthema dieses Thementages. Die Auseinandersetzung mit Geschichte erfolgt aus einer gegenwartsbezogenen Perspektive. Um Gegenwart und Zukunft zu meistern, braucht es oft eine Instrumentalisierung der Vergangenheit. Am Wandel der Erinnerungskulturen lässt sich ablesen, dass jede Generation ihre Fragen an die Vergangenheit neu stellt und daher Geschichte auch immer wieder neu verhandelt wird. Die Frage, wie sich das aus der Sicht der Kunst darstellt bzw. wie Künstler ‹damit› arbeiten, durchzieht das ganze Programm des diesjährigen Festivals CULTURESCAPES Balkan 2013.
12.00 h: Einführungsvortrag, anschliessend Diskussion
Dr. Tanja Zimmermann (Juniorprofessorin für Slavische Literaturen und Allgemeine Literaturwissenschaft) Konstanz: ‹Im Dienst der Nation: Exzesse des Erinnerns, Exzesse des Vergessens›
Wie erinnern wir uns und was vergessen wir? Anhand konkreter Beispiele wird die Unterscheidung bzw. die Verflechtung verschiedener Gedächtnisbegriffe erläutert, z.B. die Aktivierung des Kosovo-Mythos und anderer nationalen Mythen seit 1989 sowie die Unterdrückung der Erinnerung an den gemeinsamen Partisanenkampf.
13.00 h: Podium, je 20 Min., anschliessend Diskussion. Moderation: Andreas Ernst
Tanja Petovar, CZKD (http://www.czkd.org), Belgrad: ‹juristische› Aspekte von Übergang und Länder im Umbruch - wann gilt was und wie wird das von der Gesellschaft aufgenommen
Svjetlan Lacko Vidulic (Professor für Deutsche Literatur), Universität Zagreb: "Wilde Erbschaften. Familiengedächtnis im postjugoslawischen Kontext"
14.00 h: Pause. Es werden Filmsequenzen von ‹who`s song is this› gezeigt.
15.00 h: Filmvortrag & Gespräch mit Mila Turajlić (Filmregisseurin) über ‹Cinema Comunista›
16.30 h: Künstlergespräch mit: Miljenko Jergovic (Autor), Adela Jušić (Bildende Künstlerin), Mats Staub (Dramaturg, Künstler) und Schauspieler von Oliver Frjlićs ‹I hate the truth› (Rakan Rushaidat)
Moderation: Anja Dirks (Künstlerische Leiterin Festival Theaterformen Hannover/Braunschweig)
18.00 h: Pause
Eintritt frei
19.00 h: Vorstellung: Oliver Frjlić ‹I hate the truth›