‹Telvin› bedeutet Färbung – ein Wechsel von Farben, ein Stimmungswechsel. Im Falle des türkischen Star-Gitarristen Erkan Oğurs kann man auch von einem Gitarrenwechsel sprechen, denn er wechselt innerhalb dieser variablen musikalischen Konstellation oft zwischen akustischer Gitarre, türkischer Kopuz (Langhalslaute) und E-Gitarrre hin und her. Der Begriff ‹Telvin› fasst somit die Musik dieses Ensembles außerordentlich gut zusammen. Er ist aber ebenso eine passende Beschreibung des Jazz. Auch bei Telvin wird Improvisation groß geschrieben. Davon zeugt die technisch versierte und hoch-kreative Besetzung: Turgut Alp Bekoğlu am Schlagzeug, Evrim Demirel an den Keyboards und İlkin Deniz an Kontrabass und E-Bass. Erkan Oğur selbst – ein Meister verschiedener Stile, der sich gerne als jemand beschreibt, der auf der Suche nach Musik ist – treibt das Experiment voran, verschiedene Genres aus verschiedenen Teilen der Welt mit traditioneller türkischer Musik zu vereinen. Die daraus entstehenden Kompositionen sind mal seicht, mal temporeich, doch immer fesselnd und innovativ. Entlang virtuoser Improvisationen, mit zahlreichen Farben- und Stimmungswechseln, fließt Telvin zu etwas Einzigartigem zusammen.