06.10. Dekalog 5
03.11. Dekalog 6
01.12. Dekalog 10
Für Filmkritiker_innen gilt der zehnteilige «Dekalog» als Meisterwerk des polnischen Regisseurs Krzysztof Kieślowski, der später u.a. durch die Drei-Farben-Trilogie einem breiten internationalen Publikum bekannt wurde. Darin wird ein Warschauer Wohnblock zum Handlungsort für Geschichten von Liebe, Tod, Glaube, Leid und Freude. Der Zufall führt Regie, wenn sich die Menschen näherkommen oder Gewalt antun.
Während die katholische Kirche den Dekalog-Zyklus als Inbegriff der von ihr vertretenen Moral interpretierte, sagte Kieślowski über seine Filme: «Wenn ich das Wort Moral höre, muss ich den Raum verlassen». So ist der Dekalog auch keine filmische Umsetzung der zehn Gebote – Gott ist tot, der Sozialismus auch – sondern er zeigt zutiefst individuelle Dilemmata, in denen die Menschen für ihr Handeln eigene Orientierungsmassstäbe finden müssen.
Der Inhalt der Filme darf aber die meisterhafte, minimalistische Filmkunst Kieślowskis nicht in den Hintergrund rücken. Die Grosseinstellungen betonen das Mysteriöse, und die Montage, die nicht unbedingt der logischen Reihenfolge der Sequenzen gehorcht, unterstreicht den Anteil des Zufalls im Schicksal der einzelnen Figuren. Mit Gegenlichtkontrasten montiert Kieślowski Kinogemälde, die ihresgleichen suchen.
Krzysztof Kieślowski, PL 1988/1989, 10 Teile.