Neuer ölboom am rande Europas
Neuer ölboom am rande Europas
Fast zwanzig Jahre nach dem Systemwechsel ist Aserbaidschan noch im Umbruch begriffen. Die Kaukasusregion birgt viele Konflikte, die eine ungehinderte Entwicklung erschweren. Als Kaukasusexperte bei der Stiftung Wissenschaft und Politik erlaubt sich Uwe Halbach einen kritischen Blick auf die politische Lage in und um Aserbaidschans. Der Europapolitiker Cem Özdemir fordert ein seriöses europäisches Engagement in der Region, während der Schweizer Nationalrat Andreas Gross, ehemaliger Co-Berichterstatter des Europarats für das Monitoring Aserbaidschans, ein düsteres Bild der Lage zeichnet. Emin Milli, Vordenker und Initiator einer jungen demokratischen Bewegung in Aserbaidschan, stellt eine Vision für die Zukunft seines Landes auf. Der amerikanische Journalist Thomas C. Goltz bietet durch seine subjektiv gefärbte, doch kenntnisreiche Brille einen Blick auf die Auswirkungen des Georgienkrieges vom Herbst 2008. Trotz regionaler Instabilität und Wirtschaftskrise boomt Aserbaidschans Öl- und Gassektor. Gerald Hübner, Reiseführerautor und Mitarbeiter für Aserbaidschan und Belarus bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW, analysiert das exorbitante Wachstum des kaspischen Öl- und Gasexporteurs. Schliesslich gilt das Land als moderat muslimisch und tolerant gegenüber Andersgläubigen. Den Umgang mit Religion in der Republik zwischen Iran, Türkei, Russland, Georgien und Armenien untersucht Raoul Motika, Professor für Turkologie an der Universität Hamburg. Illustriert wird diese Bestandsaufnahme durch Rena Effendis Bilder eines abgelegenen Kaukasusdorfs, in das die Moderne einzubrechen droht.